Bordies ANA
  Dein kurzes Leben
 

Die Schwangerschaft
Alles begann eigentlich damit, dass ich als Fachschulstudentin zum Praktikum auf der Neugeborenenstation war. Ach man, waren die süß, diese neugeborenen Babys. Ich hatte gleich an allen einen Narren gefressen. So was wollte ich auch haben.

Im Sommer fuhren wir dann in den Urlaub nach Ungarn. Und ich vergaß meine Pille mitzunehmen. Und da bist du dann wohl entstanden. Ich habe zwar all die vergessenen Pillen, als wir wieder zu Hause waren, auf einmal geschluckt, aber du hattest so einen Überlebenswillen, dass dir das nicht geschadet hat.

Dein Papa und deine Großeltern haben sich nicht gerade gefreut, als sie von dir erfahren haben, wir waren ja noch sehr jung. Und ich war noch in der Ausbildung.

Aber das änderte sich im Verlauf der Schwangerschaft.

Dann kam der erste Schock. Ich bekam eine Toxoplasmose. Das ist eine Erkrankung, die sich beim normalen Menschen nur wie eine leichte Grippe bemerkbar macht, aber die für ungeborene Babys extrem gefährlich ist. Ich musste ins Krankenhaus und bekam jede Menge Tabletten. Der Krankenhausaufenthalt fiel mir sehr schwer. Erstens wurde meine Ausbildung unterbrochen und das hieß, ich konnte sie nicht bis zu deiner Ankunft beenden. Und zweitens war ich es nicht gewohnt, nur untätig herumzuliegen. Nach vier Wochen bekam ich dann die Erlaubnis, das Krankenhaus wieder zu verlassen.

Damals gab es noch nicht so ohne weiteres die Möglichkeit, einen Ultraschall durchzuführen. Da man aber nicht wusste, inwiefern du die Toxoplasmose unbeschadet überstanden hast, wurde ich zum Ultraschall nach Erlabrunn geschickt. Da konnten wir dann glücklicherweise sehen, dass alles an dir, soweit erkennbar, in Ordnung war. Die Schwangerschaft verlief von da an problemlos.

Am 29.03.1986 war der Entbindungstermin. Aber du wolltest noch nicht. Ein CT wurde geschrieben, alles in Ordnung, wir könnten ruhig noch ein bisschen auf dich warten, wurde und gesagt. Also warteten wir und warteten und warteten. Am 19.04.1986 hatte ich dann die Nase voll vom Warten. Ich war wieder einmal zum CT im Krankenhaus. Als sie mich wieder nach Hause schicken wollten, habe ich mich geweigert. Ich wollte, dass die Geburt eingeleitet wird. Nach einigen Diskussionen ließ man sich dann darauf ein, mich am nächsten Morgen an den Wehentropf zu hängen.

Am 20.04.1986 um 10 Uhr war es dann soweit. Ich bekam die Infusion mit dem wehenfördernden Mittel. Das war ganz schön heftig. Ab 11 Uhr hatte ich starke  Wehen und eine nach der anderen. Bis ich dann um 17 Uhr dich in meinen Armen hielt. Mein süßes und erstes Mädchen. Katharina haben wir dich genannt, mit der Option, dich Kathi zu nennen. Du wogst 3450 Gramm und warst 50 Zentimeter groß.

nein, die schwangerschaft dauerte keine 11 monate, man hat sich nur mit dem termin verrechnet. und zu DDR zeiten lies man ein kind ruhig auch mal drei wochen über den termin im mutterleib. das nur, damit nicht wieder irgendwelche blöden gästebucheinträge entstehen.

Hier endet erst mal die Aufzeichnung. Ich kann nicht weiter schreiben, es tut so weh. Irgendwann werde ich es schaffen und deine Lebensgeschichte weiter erzählen.


 
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